Mittwoch, 21. Juli 2021

Das kleine Wörtchen „Aber“

Nach einer solchen Hochwasserkatastrophe, wie sie vor einer Woche im Westen Deutschlands passiert ist, stellt sich bei vielen die Frage: Hätte es verhindert werden können wenn früher gewarnt worden wäre? Eine typische Hätte-Wenn-Aber-Phrase. Ich selbst bin kein Verfechter dessen. 

Aber - und da ist das berühmte Aber - nach solch einem Ereignis, für unser Land bisher noch nie da gewesen, kommen einem trotzdem Zweifel am Katastrophenschutz des Bundes. Wo waren die Sirenen? Warnungen der Wetterexperten drangen nicht bis in den letzten Haushalt. Viele unterschätzten die Lage. Klar, es wird immer die tollkühnen Menschen geben, denen selbst solch eine Naturkatastrophe scheinbar nichts an haben kann, die den Ernst der Lage nicht sehen. 

Aber wenn Sirenen versagen und Warnungen von öffentlich-rechtlichen Medien - für die jeder von uns bezahlt - nur wie ein laues Lüftchen behandelt werden, dann ist die Informationspflicht genauso umspült worden, wie hunderte Häuser in dem betroffenen Gebiet auch. 

Was mich dagegen umso glücklicher stimmt ist die enorme Hilfsbereitschaft der Menschen. Und dass mitten in einer Pandemie. Mögen die Unterstützungsangebote von Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) vielleicht auch nur ein Teil ihres Wahlprogrammes sein. Hauptsache, es kommt Hilfe. Hauptsache, sie werden auch  in die Tat umgesetzt. 


Und noch viel wichtiger: Der Zusammenhalt der Menschen ist da, die Politik sollte  nun jedoch die Geschehnisse und all ihre Hätte-Wenn-Aber-Phrasen nochmal genau  hinterfragen und daraus lernen. Um die Menschen, Nachbarn und freiwilligen Helfer, die sich  aktuell durch den Schlamm bewegen, mache ich mir in ihren Handlungen am allerwenigsten Sorgen.  Es ist die Politik, die endlich anfangen muss, zu handeln, damit wir ihr wieder vertrauen können! 

Blinder Aktionismus ist kein Politik-Ersatz

Für den Anfang ein Gedankenspiel: Nehmen wir an, die Ampel-Regierung agiert mit Vernunft, Respekt und Einsicht. Sie hat die Fähigkeit, Meinu...