Donnerstag, 10. Juni 2021

Warum dieser gesellschaftliche Druck?

Seit Jahrhunderten kämpfen Frauen um ihre Rechte. Nein, liebe Leser, sie haben sich nicht im Datum geirrt, heute ist nicht der 8. März - Frauentag. Es ist der 11. Juni. Ein ganz normaler Tag. Warum ich dennoch auf das Thema anspreche? Warum nicht, sollte die Frage lauten. Denn schauen wir uns einmal in unserem Alltag um, sind wir täglich von Frauenpower umgeben.

Ob in der Pflege, in den Kindertagesstätten oder die alleinerziehende Mutti mit drei Kindern gegenüber im Bus - an Frauenpower mangelt es in unserer Gesellschaft nicht. Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, die mehrere Jobs gleichzeitig haben oder die gerade erst am Anfang ihres Erwachsenendasein stehen. Doch wenn es um die Frage geht, was eine Frau in unserer Gesellschaft sein muss, lässt sich das Gedankenspiel ins Unendliche treiben.

Eine Frau muss schlank sein - am besten die Modelmaße 90 - 60- 90 besitzen,  sie muss unabhängig sein aber gleichzeitig verheiratet, Kinder wollen - und das im richtigen Alter, 18 ist zu früh - 40 zu alt , dazu muss sie die Kinder mit dem perfekten Mann bekommen, mit dem sie bis zum Lebensende zusammenlebt. Hat sie die Kinder mit dem perfekten Mann, muss sie gleichzeitig aber auch erfolgreich im Job sein, um Geld zu verdienen und der Frauenquote gerecht werden. Selbstbewusst und attraktiv - aber nicht zu reizend, da die Gefahr des sexuellen Übergriffs zu hoch wäre. Sie muss also Kinder haben, Karriere machen aber nicht zu viel, da sie sonst den Haushalt, die Kinder und den Mann vernachlässigt - Hashtag Rabenmutter. Am besten einen Teilzeitjob haben, aber dann bleibt der Karriereschub aus... 

Sie merken, das Spiel lässt sich immer weiter so fortführen. Hat sie wiederum keine Kinder, keine feste Beziehungen ist das moralisch verwerflich.. Aber ist nicht dieser Gedanke eher verwerflich?
Es ist ein Teufelskreis, in dem sich die Frau von heute befindet. Der Druck auf sie ist enorm.  Muss das so? Ich sage: Nein. So wie es keine perfekten Männer gibt, so existieren auch keine perfekten Frauen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, Frauen müssen ins Gesamtbild passen. Kein Trugschluss hingegen ist, dass Frauen - egal ob hier in Deutschland oder sonst wo auf der Welt - das Recht auf Verwirklichung haben sollten. Die Frauen auf unseren Seiten haben sich mit ihrem Unternehmen selbst verwirklicht, stehen voll im Leben und sind gute Beispiele dafür, es lohnt sich zu kämpfen. 

Ich möchte nicht als Frauenrechtlerin abgestempelt werden, aber ich habe das Recht auf freie Meinungsäußerung - und das sollte jede Frau auf der Welt haben. Denn irgendwo sind wir Frauen alle im Herzen eine Frauenrechtlerin - aber halt nicht nur, nicht ausschließlich und erst recht nicht selbstverständlich - sondern wir sind es und darüber hinaus noch viel mehr.

Freitag, 4. Juni 2021

Hört auf mit dem Regel-Wirrwarr

Das erste Mal seit längerer Zeit konnte ich die Sonne nachmittags auf meinem Balkon genießen. Denn seit dieser Woche hat sich mein Alltag gefühlt um 180 Grad gedreht. Die Fitnessstudios dürfen wieder öffnen. Für mich heißt das: Ich kann endlich wieder zeitig vor der Arbeit meinen Sport ausüben statt erst am Nachmittag nach der Arbeit die Sportmatte und Gymnastikbänder auszupacken. 

Wenn negativ positiv ist lautet nun das Motto. Denn bevor es zum Krafttraining geht, fahre ich vorher in ein Corona-Schnelltestzentrum.

Doch während ich mich über den neuen Alltag freue, blicke ich stirnrunzelnd auf die Regelungen zur Testpflicht beim Sport auf Außenanlagen. Klar, dass auch der Sächsische Landesportbund die neue Corona-Schutzverordnung kritisiert. Sie sorge nämlich, so der LSB-Generalsekretär Christian Dahms, für Verwirrung. Denn laut Freistaat Sachsen sei kontaktfreier Sport auf Außensportanlagen nur mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Test möglich. In öffentlichen Parks und auf Grünflächen hingegen ist dieser Sport ohne Testpflicht möglich.

Und die Reaktion seitens des Sozialministeriums auf die Kritik des Landessportbundes lässt den Unmut nur noch größer werden. Dort heißt es, es liege kein Fehler vor. „Der Verordnungsgeber bezieht sich auf die Nichteinhaltung von Mindestabständen bei körperlicher Aktivität, die solche Regelungen aktuell noch notwendig mache. Die Benachteiligung von Außensportanlagen gegenüber dem allgemeinen Außenbereich begründet das Ministerium damit, dass die Durchführung und Kontrolle von Tests außerhalb von Sportanlagen deutlich schwieriger wäre, weil bei nicht vereinsorganisierten Aktivitäten kein Verantwortlicher für eine solche Regelung vorhanden sei.“

Eine Erklärung, die erneut zeigt, dass viele Politiker kein Vertrauen in die Gesellschaft haben, die sich seit Monaten um eine kontaktarme Alltags- und Trainingsgestaltung bemüht. Im Gegenteil, den Menschen und Vereinen wird bereits im Vorfeld die Nichteinhaltung von Corona-Regeln unterstellt.

Dass die Corona-Schutzverordnungen zu Beginn der Pandemie verwirrend und nicht immer nachvollziehbar waren, brauchen wir nicht diskutieren. Aber das nach über einem Jahr Pandemie der Verordnungs-Wirrwarr immer noch kein Ende nimmt und weiterhin auf den Rücken der Kinder und Jugendlichen ausgetragen wird, ist für mich unbegreiflich. Hat Deutschland wirklich so wenig übrig für Kinder? Sagen wir den Kindern nicht immer, erst denken, dann reden? Vielleicht sollten sich lieber die Vertreter der Verordnungen diese Redewendung zu Herzen nehmen.

 


Blinder Aktionismus ist kein Politik-Ersatz

Für den Anfang ein Gedankenspiel: Nehmen wir an, die Ampel-Regierung agiert mit Vernunft, Respekt und Einsicht. Sie hat die Fähigkeit, Meinu...