Mittwoch, 3. März 2021

Wo liegen die Prioritäten?


Der diesjährige Frühling hat bereits am vergangenen Wochenende gezeigt, was er kann. Zweistellige Plusgrade, Sonne satt und die ersten Mutigen in kurzer Hose und T-Shirt.
Das frühlingshafte Wetter zog die Menschen wieder raus an die frische Luft, aber noch nicht raus aus dem Lockdown. Denn während die Menschen bei Kaffee und dem ersten Eis des Jahres die Sonne genossen, gab es auch Miesepeter. 

Die Behörden in Deutschland stellten fast überall zahlreiche Verstöße gegen die Hygieneregeln fest. Diese Präzision und Willensstärke, die von den Behörden ausgeht, wünsche ich mir auch in der Krisenbewältigung unserer Politik, allen voran beim Impfen und den Wirtschaftshilfen! 

Den Frühling genießen? In Deutschland nur in Maßen, nicht in Massen. Da ist man eher damit beschäftigt, das Laune-Level, das die ersten Frühlingsboten erreicht haben, wieder gegen Game-Over laufen zu lassen. Eis-Esser werden zu Kriminelle? Das sollte es nur im Film geben! Ich betone jede Woche, dass ich das Virus und sein Verlauf keineswegs ins Lächerliche ziehe, aber darf die Politik so mit der Geduld der Menschen spielen? 

Ich habe das Gefühl, die Politik verlagert ihr Hauptaugenmerk zu sehr auf Maßregeln statt auf Frei-Regeln. Und während die Kanzlerin Angela Merkel noch am Montag  einen kleinen Hoffnungsschimmer hat durchblitzeln lassen, lässt sie ihn auch schon wieder verpuffen, redet von der dritten Welle. Aber steht uns das Wasser nicht sprichwörtlich schon bis zum Hals? Andere Länder haben bereits ihre Koffer für den nächsten Urlaub gepackt, wir surfen laut vermutlich noch bis Ende des Jahres auf Welle vier, fünf und sechs zu. Sollten wir nicht mal einen Stufenplan zum Öffnen festlegen, bei dem wir mit dem Virus leben können und nicht das Virus mit uns?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Blinder Aktionismus ist kein Politik-Ersatz

Für den Anfang ein Gedankenspiel: Nehmen wir an, die Ampel-Regierung agiert mit Vernunft, Respekt und Einsicht. Sie hat die Fähigkeit, Meinu...